4 Continuous Integration, Delivery und Deployment: Grundprinzipien

Continuous Integration (CI), Continuous Delivery (CD) und Continuous Deployment sind wesentliche Praktiken in der modernen Softwareentwicklung. Sie zielen darauf ab, die Qualität des Codes zu verbessern, Risiken zu minimieren und die Geschwindigkeit der Softwarebereitstellung zu erhöhen, indem sie automatisierte Prozesse zur Integration und Bereitstellung von Software einführen. In diesem Abschnitt werden die Grundprinzipien von CI, CD und Continuous Deployment erläutert, um ein besseres Verständnis für deren Rolle im Entwicklungsprozess zu schaffen.

4.1 Continuous Integration (CI)

Continuous Integration bedeutet, dass Entwickler ihren Code häufig, idealerweise mehrmals täglich, in das zentrale Repository integrieren. Jedes Mal, wenn ein Entwickler eine Änderung vornimmt und diese in das Versionskontrollsystem (z. B. Git) hochlädt, wird ein automatisierter Prozess ausgelöst, der den neuen Code in die bestehende Codebasis integriert und gleichzeitig sicherstellt, dass der Code fehlerfrei ist. Die wichtigsten Aspekte von CI sind:

• Automatisierte Builds: Jedes Mal, wenn neuer Code integriert wird, startet ein Build-Prozess. Dieser Build stellt sicher, dass die gesamte Anwendung kompilierbar ist und die grundlegenden Abhängigkeiten erfüllt werden.
• Automatisierte Tests: CI-Systeme führen automatisierte Tests durch, um sicherzustellen, dass die neue Codeänderung keine Fehler oder Regressionen verursacht.
• Frühe Fehlererkennung: Da der Code kontinuierlich integriert und getestet wird, werden Fehler frühzeitig erkannt und können schnell behoben werden.

CI ist der erste Schritt in einem CI/CD-Prozess und legt den Grundstein für eine reibungslose und zuverlässige Softwarebereitstellung.

4.2 Continuous Delivery (CD)

Continuous Delivery baut auf CI auf und geht einen Schritt weiter, indem es sicherstellt, dass die Anwendung jederzeit für die Bereitstellung in einer Produktionsumgebung bereit ist. Dies bedeutet, dass nach jedem erfolgreichen Build und den automatisierten Tests die Anwendung so weit fortgeschritten ist, dass sie problemlos in eine Produktionsumgebung überführt werden kann. Die Hauptunterschiede zur CI sind:

• Manuelle Freigabe: Der eigentliche Deployment-Schritt in die Produktion erfolgt manuell, jedoch ist die Anwendung jederzeit bereit, in die Produktion überführt zu werden.
• Automatisierung der Bereitstellungsprozesse: Auch hier werden alle Prozesse weitgehend automatisiert, um sicherzustellen, dass die Software konsistent und ohne manuelle Eingriffe ausgeliefert werden kann.

Continuous Delivery verringert das Risiko und sorgt dafür, dass die Bereitstellung ein vorhersehbarer und wiederholbarer Prozess ist.

4.3 Continuous Deployment

Continuous Deployment ist die konsequente Fortsetzung von Continuous Delivery. Hierbei wird der manuelle Freigabeprozess eliminiert, und jede Änderung, die die CI- und CD-Pipeline erfolgreich durchläuft, wird automatisch in die Produktionsumgebung bereitgestellt. Dies erfordert ein hohes Maß an Automatisierung und Vertrauen in die Testinfrastruktur, da jede Codeänderung ohne manuelle Freigabe in die Produktion gelangt. Die Vorteile von Continuous Deployment sind:

• Schnellere Bereitstellung: Codeänderungen werden sofort nach erfolgreichen Tests in die Produktion überführt, was den Entwicklungszyklus beschleunigt.
• Schnellere Fehlerbehebung: Da die Bereitstellung kontinuierlich erfolgt, können Fehler schneller erkannt und behoben werden.
• Höhere Flexibilität: Continuous Deployment erlaubt es, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren und häufige, kleine Updates zu veröffentlichen.